Alles zur Tasso Registrierung, Hundechip
Tasso Registrierung – In der Regel werden heut zu Tage alle Hunde standardmäßig mit einem Chip in der linken Nackenseite oder (bei manchen kleinen Hunderassen) seitlich im Hals versehen. Allerdings werden anschließend sehr wenig Hunde bei Haustierregistern wie Tasso angemeldet. Warum das allerdings wichtig ist und eine kleine persönliche Geschichte dazu, bekommst du in diesem Artikel.
Hundechip und Tättowierung
Jeder Hund ist individuell. Dies gilt nicht nur für seinen Charakter, sondern auch für seine Chipnummer bzw. Tättoo-Nummer. Damit jeder Hund schnell identifiziert werden kann, bekommt jeder Hund aus einer guten Zucht nach kurzer Zeit einen Hundechip verpasst. Früher (und ich kenne dies noch aus meiner Kindheit) wurden Hund im Ohr tätowiert.
Das Problem beim Tättoo im Ohr war, dass manche Tätowierungen ziemlich schnell nicht mehr zu lesen waren, sodass man sich eine andere Methode überlegt hat. In einigen Bundesländern ist das Hundechipping bereits Pflicht und stellt eine eindeutige Identifizierung des Hundes dar. Somit hat der Hundechip die Tätowierung als Identifikationsmittel vollständig abgelöst, auch aus dem Grund, dass ein Hund bei der Tätowierung in Narkose gelegt werden müsste.
Was ist ein Hundechip?
Bereits in den ersten Lebenswochen nach der Geburt bekommt ein Welpe einen Mikrochip injiziert. Dieser wird
Tierarzt in der linken Nackenseite bzw. in der linken Halsseite eingepflanzt. Der Chip hat eine Größe von 12 x 2 mm und ist so groß wie ein Reiskorn. Der Hund selber spürt diesen Transponder nicht für den Rest seines Hundelebens und hat den Vorteil, dass er die darin enthaltenen Informationen über die gesamte Lebensdauer des Hundes abgespeichert hat.
Bei Bedarf kann man diese Chipnummer über einen Scanner wieder auslesen. So erhält der Tierarzt eine wichtige Information: Die Chipnummer, die quasi als eine Art Identifikationsnummer (ID) zu sehen ist, ähnlich eines Personalsausweises. Dadurch wird der Hund einmalig und es können weitere Informationen daraus entnommen werden.
Wie funktioniert das Hundechipping?
Ein Chipping des Hundes wird in der Regel von einem Tierarzt durchgeführt wenige Wochen nach der Geburt des Hundes. Dabei ist eine Narkose oder eine Betäubung des Hundes nicht notwendig. Außer einem Pieken wie bei einer normalen Spritze spürt der Hund keinerlei Schmerzen. Daher wird nur die Einstichstelle örtlich betäubt.
Der Transponder wird in eine dickere Nadel, die vorne eine Mulde hat, eingelegt und in die linke Nackenseite, Schulterseite oder Halsseite des Hundes injiziert. Der ganze Prozess geht ziemlich schnell und dauer in der Regel nur wenige Minuten, kann aber ein ganzes Hundeleben verwendet werden.
Wie hoch sind die Hundechip Kosten?
Das Einsetzen des Mikrochips in den Hund kostet zwischen 25 und 50 Euro, also nicht so hoch. Es gibt dazu keinerlei Folgekosten, wie jährliche Untersuchung oder Überoprüfung des Chips. Einmal eingesetzt, kann er „wartungsfrei“ verwendet werden.
Es kann allerdings nicht schaden, wenn man bei einer routinemäßigen Untersuchung des Hundes, einmal die Chipnummer auslesen lässt, um zu checken, ob der Transponder in einem einwandfreien Zustand ist. Dies kann man auch mit einem Hundechip Lesegerät* zu Hause selber durchführen, wenn man möchte. Dies kann auch Zeit sparen, wenn einem selber ein Hund zugelaufen ist und man den Besitzer schnell herausfinden möchte, um den Hund zurück zu geben. Dazu mehr weiter unten.
Welche Informationen gibt uns die Chipnummer?
Da eine Chipnummer nur einmalig vergeben wird, kann dadurch jeder Hund individuell bestimmt werden. Was erstmal beängstigend wirkt in Zeiten von Datenschutz und DSGVO, hat aber einen besonderen und äußerst wichtigen Zweck.
Ist ein Hund nun entlaufen und Jemand findet diesen Hund, kann der Chip ausgelesen werden. Der Tierarzt scannt den Hund in der linken Seite (Nacken oder Hals) mit einem Chiplesegerät ab und das Empfangsgerät piepst kurz auf, ähnlich einer Kasse im Supermarkt.
Dabei handelt es sich jedoch nicht um einen Verkauf eines Hundes, wo dessen Preis zu sehen ist, sondern lediglich eine ID-Nummer. Sie alleine ist jedoch ziemlich nutzlos, da die dahinter angegebenen Informationen an anderer Stelle abgefragt werden müssen.
Hund registrieren und ID-Nummer des Hundes abfragen
Damit die ID-Nummer von einem Hund sinnvoll wird, müssen einige Informationen dieser Nummer zugeordnet werden. Dazu ist es notwendig seinen Hund zu registrieren in einem der deutschen Haustierregister. Diese sind unter anderem:
- Tasso e.V. (kostenlos)
- Deutsches Haustierregister (kostenlos)
- Internationale Zentrale Tierregistrierung (kostenpflichtig, 29,90 Euro)
Bei diesen Registrierungen bei den jeweiligen Webseiten können die injizierten Mikrochipnummern um viele notwendige Informationen ergänzt werden. Diese wären beispielsweise Namen der Besitzer, Adressen der Besitzer oder Kontaktmöglichkeit zum Hundehalter. Dabei musst du eine wichtige Information wissen:
Diese Informationen werden nicht bei einem Chipping automatisch hinterlegt, sondern müssen vom Hundehalter selber bei Tasso e.V. eingetragen werden!
Ein/e gut/e Hundezüchter/in weist dich spätestens bei der Abholung des Welpen auf eine Tasso Registrierung hin und das du diesen Schritt unbedingt noch erledigen musst, damit dein Hund in einer Notsituation (z.B. Entlaufen) schnell zu seinem Besitzer zurück kommt.
Es gibt allerdings auch Menschen, die dies nicht tun, da sie nicht wissen, ob das Weihnachtsgeschenk auch noch nach dem Sommerurlaub behalten werden kann. Würde man einen gechippten und registrierten Hund aussetzen, könnte man so schnell den Besitzer ausfindig machen und er würde eine entsprechende Anzeige erhalten. Traurig, dass manchen Hundebesitzer ihren Liebling später als lästig empfinden. Überlege dir bitte vorher, ob du dir einen Hund zulegst!.
Was ist Tasso e.V.?
Tasso ist ein eingetragener Verein, der als Haustierregister fundiert. Dort werden Hunde registriert anhand ihrer ID-Nummer, sodass weg gelaufene Hunde schneller wieder zugeordnet werden können und den Besitzer wieder zurück gegeben werden kann.
Tasso unterstützt dich bei der Suche, wenn dein Hund weg gelaufen ist. Du bekommst, wenn du deinen Hund bei Tasso registrierst, eine Tasso-Kennungs-Nummer (TKN) und eine Plakette kostenlos zugesandt, die du an das Halsband deines Hundes befestigen kannst. So kann jeder Finder direkt sehen, dass der Hund registriert wurde und welche TKN er hat. Geht die Plakette einmal verloren, kann man problemlos bei Tasso eine Neue erhalten. Dies geschieht innerhalb kürzester Zeit.
Zusätzlich kannst du Suchplakate mit einem einheitlichen Design ausdrucken, damit du diese schneller erstellen und verteilen kannst. Der hohe Wiedererkennungswert sorgt beim Leser dafür, dass er schnell erkennt, worum es geht.
Da es sich bei Tasso um einen Verein handelt, lebt er von der Unterstützung durch Spenden, weshalb eine Unterstützung immer sinnvoll ist.
Tasso Anmeldung – So leicht Hund kostenlos registrieren
Eine Tasso Registrierung ist sehr schnell erledigt und funktioniert ziemlich einfach. Dazu brauchst du dir nur das Formular „Registrierungsantrag Tasso“ herunterladen, ausfüllen und an Tasso schicken. In diesem Formular füllst du die Informationen in die entsprechenden Felder und sorgst dafür, dass dein Hund eine richtige Identität bekommt. Durch diese Informationen kann bei dem Entlaufen eines Hundes, das Tier schneller zu seinem Besitzer gebracht werden.
registrierungsantrag_tasso-pdf
Hier kannst du dir das Formular für die Tasso Registrierung herunterladen.
Hund zugelaufen? So kannst du reagieren!
Dir ist ein Hund zugelaufen und du willst den Besitzer ausfindig machen? Diese Schritte solltest du als erstes durchführen.
Kannst du an dem Hund äußerlich eine Registrierung erkennen? Viele registrierte Hunde haben die Tasso Plakette mit am Halsband, damit man ohne Chiplesegerät erkennen kann, dass der Hund bei Tasso registriert ist. Auf ihr ist die Tasso-Kenn-Nummer (TKN) erkennbar, eine (bei uns zumindest) siebenstellige Zahl, durch die man ein paar erste Informationen zu dem Hund bei Tasso erhalten kann. Du kannst über TKN-Abfrage herausfinden, auf welchen Namen der Hund zum Beispiel hört, was schon mal ein gewisses Vertrauen zwischen Hund und Finder sorgt.
Hat der Hund keine Tasso-Plakette am Halsband, so hat er i.d.R. eine Halsbandplakette an, wo die Hundesteuernummer vermerkt ist. Wenn der Hund gar kein Halsband an hat, weil er vielleicht ohne Halsband abgehauen ist oder er es verloren hat, dann musst du unbedingt nach einer eventuellen Tätowierung schauen. Diese sind zwar oft schwer zu erkennen, aber wohlmöglich vorhanden. Damit du sie leichter lesen kannst, solltest du eine Taschenlampe hinter das Ohr des Hundes halten. Dadurch lässt sich die Nummer leichter erkennen.
In jedem dieser Fälle solltest du mit einer herausgefundenen Nummer Tasso kontaktieren. Selbst wenn du die Tättoo-Nummer nicht lesen kannst, Tasso hat speziell darauf geschulte Mitarbeiter, die diese Nummer leichter identifizieren können.
Hast du gar keine Nummer herausgefunden, solltest du dennoch den Kontakt zu Tasso aufnehmen. Als größtes deutsches Haustierregister ist es bereits erfolgreich, wenn man die Rasse, das Geschlecht und die Postleitzahl des Fundortes an Tasso durchgibt. Besorgte Hundebesitzer rufen oft bei Tasso an und geben diese Informationen an. Eventuell gibt es hier bereits Überschneidungen und es kann dadurch der richtige Hundehalter ermittelt werden.
In jedem Fall ist es leichter, wenn du die Transponder-Nummer des Hundes herausgefunden hast. Damit du sicher gehen kannst, wie die Nummer lautet und ob dem Fundtier gesundheitlich gut geht, solltest du einen Tierarzt aufsuchen. Er kann sehr schnell die Transponder-Nummer mit einem Chiplesegerät herausfinden, sodass die Suche nach dem Hundebesitzer deutlich einfacher und erfolgreicher funktionieren wird.
Aus Datenschutzgründen und um Missbrauch durch Erpressung und ähnlich krumme Dinge zu vermeiden, sind die Daten der Hundebesitzer nicht für jeden Webseitenbesucher von Tasso ersichtlich und alles muss über Tasso e.V. laufen. Tasso versucht den Hundehalter telefonisch zu kontaktieren und stellt den Kontakt zwischen Halter und Finder her. Dies kann sogar innerhalb weniger Minuten geschehen und sorgt für einen reibungslosen und gefahrlosen Ablauf des Prozesses.
Zusätzlich ist es aus rechtlichen Gründen notwendig, dass du bei einem Fund, die zuständigen Behörden (z.B. Ordnungsamt) und in der Nacht die Polizei über deinen Fund infomierst. Hinterlasse dort ruhig eine Fundmeldung. Manche Hundebesitzer erkundigen sich auch an diesen Stellen, sodass auch hier wichtig ist, dass man den Fund dort meldet. Je mehr Informationen du an wichtige Institutionen streust, desto höher ist die Erfolgschance.
Mein persönliches Tasso-Erlebnis
Hier möchte ich dir kurz schildern, warum ich ein persönliches Erlebnis mit Tasso hatte und warum ich heute stolzer Hundebesitzer bin. Wäre es so nicht passiert, hätte ich vermutlich (noch) keinen Hund und diese Webseite würde nicht existieren.
Es war das Jahr 2011. Meine Freundin (immer noch die Selbe) und ich kamen aus dem Kino und fuhren nachts mit dem Auto nach Hause. In dem Dorf, wo ich zu der Zeit gewohnt habe, stand plötzlich an der Straßenecke ein kleiner Hund und meine Freundin meinte nur „Ach guck mal, wie süß!“. Wir hielten an.
Es regnete und es war bereits gegen Mitternacht, als dieses kleine Häufchen etwas zitternd auf und ab lief. Wir hielten direkt daneben und meien Freundin machte die Tür auf. Wir schauten, ob wir einen Besitzer ausfindig machen konnten, doch weit und breit war Niemand zu sehen. Merkwürdig, dass ein Hund frei hier rumläuft und kein Hundehalter in der Nähe ist.
Wir holten ihn zu uns ins Auto und er sprang direkt meiner Freundin auf den Schoß. Wir warteten noch 15 Minuten, falls der Besitzer doch noch auftauchen sollte. Doch er kam nicht. Wir fuhren daraufhin zu mir nach Hause und überlegten, welche Rasse der Hund ist, wie er wohl heißen möge und wie wir seinen Besitzer ausfindig machen können. Unser männlicher Fundhund sah aus wie ein Spitz, aber meine Mutter meinte direkt, dass er viel zu grazil ist. Die Beinchen und der Körper (mittlerweile wieder getrocknet von uns) waren sehr schmal und er mag vielleicht 3 bis 4 Kilo nur wiegen. Markante Ohren und Pfoten, die Aussehen wie die von einem Hasen. Dies konnte kein Spitz sein, aber auch kein Chihuahua.
Am nächsten Tag gingen wir zum Tierarzt und ließen ihn dort Scannen. Dort erfuhren wir, dass es sich um die Rasse Papillon handelt und dass der Hund gechippt ist. Voller Freude darüber sah der Tierarzt direkt bei Tasso nach und musste schnell feststellen, dass er dort nicht registriert ist. Wir konnten also nichts Weiteres erfahren, auch nicht den Namen des Hundes.
Sein Fell war braun und weiß, sodass mir der Name Pauli in den Sinn kam, da ich den FC St.Pauli mag, war mir das sehr angenehm. Wir kontaktierten Tasso und schilderten die Situation. Die freundliche Mitarbeiterin nahm die Informationen auf und teilte uns mit, dass sie hoffe, dass der Hundebesitzer sich bei ihnen melden würde. Mit zusätzlichen Flyern, die wir im Dorf verteilten konnten wir weiter nichts tun und uns blieb nur das Warten übrig.
Es vergingen 5 Tage bis die Besitzerin sich telefonisch bei uns meldete. Sie teilte uns mit, dass ihr Hund, der auf einen anderen Namen hörte (möchte ich hier nicht mitteilen, damit eine Zuordnung nicht gemacht werden kann, Anm. d.Red.) auf einer Feier abgehauen sei und sie darüber sehr traurig war. Wir teilten ihr mit, dass die Rückgabe schneller funktioniert hätte, wenn sie den Hund bei Tasso registriert hätte.
Es war der Moment, wo ich feststellte, dass wenn ich einen Hund haben sollte, dieser direkt bei Tasso angemeldet werden muss. Diese Zeitspanne von mehreren Tagen suchen und warten, würde mich als Hundebesitzer fertig machen, wenn mein Hund entlaufen wäre.
Diese 5 Tage haben allerdings dafür gesorgt, dass wir uns in die Rasse Papillon (bzw. Kontinentaler Zwergspaniel) verliebt haben und wir beschlossen haben, sobald wir einmal zusammen wohnen, wir uns einen Papillon zulegen möchten. Hier kannst du erfahren, warum die Rasse Papillon etwas Besonderes ist. Nach zwei Jahren Beziehung zogen meine Freundin und ich zusammen und fanden im Internet ein Bild eines Papillons und ich meinte direkt „Das ist er!“. Ich verliebte mich in sein Foto und sahen ihn uns und die Züchterin an Rosenmontag 2013 an.
Dies ist der Grund, warum ich heute ein Hundebesitzer bin und ich vielen anderen Hundehaltern das Zusammenleben mit einem Hund erleichtern möchte und mein Wissen darüber in Form von wichtigen Tipps und Tricks weitergeben will. Ich bin zwar mit Hunden aufgewachsen, aber jeder Hund ist anders. Ich bin froh, dass unser Pauli ein wichtiger Teil unseres Lebens geworden ist und es (meistens) gut zwischen uns läuft 🙂
So gesehen hatte es sogar etwas Gutes, dass der uns zugelaufene Hund keine Tasso Registrierung hatte, da wir die Rasse in den wenigen Tagen Obhut direkt ins Herz geschlossen haben, weil wir fasziniert waren. Aber ich empfehle jedem Hundebesitzer, seinen Hund bei Tasso zu registrieren und den Verein zu unterstützen.
Hier kannst du deine Tasso Registrierung durchführen und dein Hund kostenlos anmelden!