Ein Welpe soll einziehen?
Du möchtest dir einen neuen Mitbewohner zulegen, der dich ein ganzes Hundeleben lang begleiten soll? Hast du denn auch alle wichtigen Punkte vorab berücksichtig? Ist die Rasse für mich passend? Worauf muss ich beim Besuch beim Züchter achten? Welcher Hundezüchter ist vertrauenswürdig? Und ist ein Rüde besser oder ein Weibchen? Diese Fragen bekommst du hier beantwortet und du kannst anhand dieser Welpen-Checkliste prüfen, ob du bereit für einen Welpen bist.
Auswahl einer Rasse
Die Wahl der richtigen Rasse ist der schwierigste, aber auch der wichtigste Schritt, um ein harmonisches Zusammenleben zu gewährleisten. Welche Hunderasse passt zu mir? Dein individueller Lebensstil sollte dabei der wichtigste Faktor sein. Leider erlebe ich immer wieder, dass Menschen die falsche Rasse wählen. Eine Deutsche Dogge ist kein Sporthund, und ein Jack Russell Terrier ist kein Schoßhund. Wenn Du Schwierigkeiten hast, dich für die richtige Rasse zu entscheiden, lasse dich von einem Fachmann beraten. Es gibt zahlreiche Hundeschulen, die dir mit Rat und Tat zur Seite stehen können. Es wird empfohlen, sich eingehend zu informieren, Züchter zu besuchen und mit Besitzern der betreffenden Rasse zu sprechen.
Rüde oder Weibchen
Die Wahl des Geschlechts wird immer von einer Vielzahl von Variablen beeinflusst. Nicht alle Rüden sind dominant, und nicht alle Hündinnen sind frech. Vielmehr sollte die Persönlichkeit des Tieres mit der neuen Familie (dem neuen Rudel) kompatibel sein. Das Geschlecht ist daher von untergeordneter Bedeutung.
Auswahl eines Züchters
Einen guten Züchter zu finden, ist die erste große Hürde, die es bei der Anschaffung eines Hundes zu überwinden gilt. Häufig treffe ich auf Hunde, die schlecht sozialisiert sind oder ein hohes Angstpotenzial haben. Für einen jungen Welpen sind die ersten Wochen seines Lebens entscheidend. In dieser Zeit sollte er alles kennen lernen, was ihm in seiner neuen Familie widerfährt. Die sozialen Erfahrungen im eigenen Hunderudel sind dagegen entscheidend (soziale Interaktion mit den Rudelgeschwistern, Zurechtweisung durch die Mutter, Erlernen der Körpersignale usw.) Ein Welpe kann den Umgang mit seinen Klassenkameraden nicht lernen, wenn er zu früh von seiner Mutter und seinen Geschwistern getrennt wird. Dies kann unweigerlich zu Unstimmigkeiten führen und wird mit ziemlicher Sicherheit zu Kämpfen mit anderen Hunden führen. Ein Hund, der sehr ängstlich ist, kann ebenfalls Probleme verursachen.
Daher solltest du dir einen Züchter suchen, der sich um all diese Faktoren kümmert. Der Welpe sollte nie vor der achten Lebenswoche weggegeben werden. Am Tag der Abgabe sollten die Hunde geimpft, entwurmt und von einem Tierarzt untersucht werden. Bevor die Welpen abgegeben werden, sollte ein guter Züchter dem neuen Rudel mehrere Besuche ermöglichen. Auch wenn es sich um einen Überraschungsbesuch handelt, sollte sich der potenzielle Welpenkäufer willkommen fühlen.
Der erste Welpenbesuch
Etwa in der dritten Lebenswoche kann der erste Besuch stattfinden. Fragen zum Geburtsvorgang und zum Säugeverhalten der Mutter (muss der Züchter füttern oder hat die Mutter genug Milch?) sind bei diesem Besuch von entscheidender Bedeutung. Das Fell des Welpen sollte glänzen, die Ohren sollten sauber sein, und die Nase des Welpen sollte feucht und kühl sein. Trübe oder verklebte Augen sollten vermieden werden. Auch die Mutterhündin sollte sich wohlfühlen und in guter Verfassung sein. Für die Wurfkiste sind Sauberkeit und eine warme Umgebung erforderlich. Optimal ist ein Raum im Haus, in dem die Welpen eine Vielzahl von Geräuschen hören können, die sie ihr Leben lang begleiten werden. Es ist nicht ratsam (und auch nicht notwendig), sich beim ersten Besuch für einen Welpen zu entscheiden, denn selbst der Züchter kann in diesem Lebensstadium noch keine wesentlichen Charaktereigenschaften erkennen.
Termine für weitere Besuche
Es wird empfohlen, nach der sechsten Lebenswoche zusätzliche Kontrolluntersuchungen zu planen. Das tägliche Erscheinungsbild der Welpen kann sehr unterschiedlich sein. Jetzt ist es an der Zeit, eine Entscheidung zu treffen. Der Welpe, der zuerst auf dich zukommt, kann der mutigste sein, während der schüchterne Welpe eher zurückhaltend ist. Der Züchter sollte in der Lage sein, das Problem richtig einzuschätzen und eine unterstützende Rolle bei der Welpenauswahl zu spielen. Informationen über Fütterung und Medikamente sind bei diesen Besuchen von entscheidender Bedeutung (gibt es Futter, das nicht vertragen wird, was wird gefüttert und welche Medikamente, z. B. Wurmkuren oder Vitaminpräparate, wurden verabreicht).
Der so genannte „Welpentest“ gibt Aufschluss über die Persönlichkeit eines Welpen. Du solltest dir den Test von einem professionellen Hundetrainer zeigen lassen oder ihn begleiten. Es ist immer von Vorteil, ein neutrales Auge zu haben. Viele Hundetrainer bieten diesen Service rund um den Hund an und ein geschultes Auge kann bei der Auswahl eines neuen Familienmitglieds eine wertvolle Hilfe sein, insbesondere für „Ersthundehalter“.
Der große Tag ist da
Der „Welpenabholtag“ ist gekommen. Hier ein paar Dinge, die du vor der Abholung des Hundes besorgen solltest: eine Hundetrage, um den Welpen sicher zu tragen (hilft beim Hygienetraining und dient als Rückzugsort für den ruhebedürftigen Junghund), ein Halsband und eine Leine, die der Größe des Hundes angemessen sind, ein Kissen für den Hundekäfig und zwei Futter- und Wassernäpfe. Ein kompetenter Züchter wird dem neuen Rudel auch etwas von seinem regulären Futter mitgegeben haben sowie ein Stück Stoff mit dem „Mutterduft“. Es ist auch eine gute Idee, die Wohnung „welpensicher“ zu machen. Stromleitungen und steile Treppen sind nur einige der Gefahren, die auf das neue Familienmitglied warten. Reinigungsmittel und andere gefährliche Stoffe sollten sicher gelagert werden und Grünpflanzen sind mit Vorsicht zu genießen.
Jetzt ist es Zeit für den großen Tag. Auf einer langen Autofahrt braucht der junge Hund einige Pausen, um sich die Beine zu vertreten oder sein „Geschäft“ zu erledigen. Wenn du nach Hause kommst, gib dem neuen Familienmitglied Gelegenheit, sich ungestört umzusehen und bevor es in die Wohnung geht, solltest du ihn draußen noch sein Geschäft verrichten lassen. Verwandte und Freunde sollten mit ihrem Besuch noch warten. Der Welpe wird „seine“ Besucher mit Würde empfangen, sobald er sich eingelebt hat.
Die erste Nacht des Welpen an einem fremden Ort ohne seine Mutter oder Wurfgeschwister kann hart sein. Du solltest das „Kind“ im Auge behalten oder es bei Bedarf in seinem Zimmer mit seiner Box stellen. Dies ist die effektivste Methode, um winzige Signale für einen nächtlichen „Spaziergang“ zu erkennen. Der erste Besuch beim Tierarzt und die Auswahl einer kompetenten Hundeschule sind die nächsten Punkte auf der Must-Do-Liste. Die Entscheidung, welcher Tierarzt aufgesucht wird, ist eine sehr persönliche Entscheidung, die auf den Gefühlen des Besitzers und des Hundes beruhen sollte. Das Tierarztregister enthält die beruflichen Kompetenzen.Die Bedürfnisse des Hundes und die Vorlieben des Besitzers beeinflussen die Auswahl einer seriösen Hundeschule. Ein Labrador ist kein Agility-Hund, und Apportieren ist nicht die Lieblingsbeschäftigung eines Yorkshire Terriers. Eine gute Welpengruppe sollte nicht mehr als ein paar Mitglieder haben. In kleinen Gruppen kann der Trainer besser auf jeden Einzelnen eingehen, was besonders für Hundeanfänger wichtig ist. In der Hundeschule sollte es Gruppen für Junghunde und ältere Hunde geben. Manche Hundehalter benötigen, vor allem in der Pubertät, die Hilfe eines professionellen Hundetrainers. Leider gibt es hierzulande keine anerkannte Art der Ausbildung, so dass sich jeder als „Hundepsychologe“, „Hundetrainer“ usw. bezeichnen kann. Vielleicht kannst du dir von anderen Hundebesitzern einen Trainer empfehlen lassen. Viele nützliche Adressen werden auch von vielen Züchtern weitergegeben. Schaue dazu auch einmal auf hundeschulen24.de vorbei. Dort sind sehr viele Hundeschulen zu finden, die teilweise auch bewertet wurden.
Nun wünsche ich allen „Hundeeltern“ und ihren neuen Familienmitgliedern ein glückliches, stressfreies Dasein mit dem treuesten Begleiter und besten Freund des Menschen.