Mein vierbeiniger Freund Pauli, ein stolzer 12-jähriger Begleiter, ist vor Kurzem an einer Bauchspeicheldrüsenentzündung erkrankt – Krebs konnte zum Glück ausgeschlossen werden. Damit steht Pauli nicht alleine auf der Hundewiese: Auch einige Hunde von Bekannten hatten mit dieser Herausforderung zu kämpfen. Bauchspeicheldrüsenerkrankungen sind bei Hunden keine Seltenheit, und als fürsorglicher Hundehalter möchtest Du natürlich bestens informiert sein.
In diesem Artikel erfährst Du mehr über verschiedene Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, die Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten.
Warum die Bauchspeicheldrüse so wichtig ist
Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) erfüllt zwei Hauptaufgaben: Sie produziert Verdauungsenzyme (exokrine Funktion) und reguliert den Blutzuckerspiegel durch die Produktion von Insulin und Glucagon (endokrine Funktion). Eine Störung in diesem Organ kann die Verdauung, die Nährstoffaufnahme und den gesamten Stoffwechsel beeinträchtigen.
Welche Bauchspeicheldrüsenerkrankungen gibt es bei Hunden?
1. Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung)
Die Entzündung der Bauchspeicheldrüse tritt akut oder chronisch auf. Die Ursachen sind oft unklar, Risikofaktoren wie fettreiche Ernährung oder Übergewicht können aber eine Rolle spielen. Typische Symptome sind:
- Erbrechen
- Bauchschmerzen (häufig erkennbar an der „Gebetshaltung“)
- Fieber
- Antriebslosigkeit und Appetitlosigkeit
In Paulis Fall äußerte sich die Entzündung durch Bauchschmerzen und reduzierte Aktivität. Zum Glück hat eine frühzeitige Diagnose eine schlimmere Entwicklung verhindert.
2. Exokrine Pankreasinsuffizienz (EPI)
Diese Erkrankung ist durch eine unzureichende Produktion von Verdauungsenzymen gekennzeichnet, was zu Verdauungsstörungen führt. Betroffene Hunde zeigen Symptome wie breiigen oder fettigen Stuhl, Gewichtsverlust trotz Appetits, Blähungen und häufige Verdauungsstörungen.
3. Diabetes mellitus
Wenn die Bauchspeicheldrüse nicht genug Insulin produziert, steigt der Blutzuckerspiegel. Symptome können unter anderem übermäßiges Trinken, häufiges Urinieren und Gewichtsverlust bei großem Appetit sein.
Wie erkennt man eine Bauchspeicheldrüsenentzündung beim Hund?
Wenn eine Bauchspeicheldrüsenentzündung akut auftritt, möchtest Du natürlich sofort handeln und Deinen vierbeinigen Freund so schnell wie möglich zum Tierarzt oder in die Tierklinik bringen. Damit Du die Symptome frühzeitig erkennen kannst, solltest Du auf die folgenden Anzeichen achten:
- Bauchschmerzen: Dein Hund zeigt diese oft durch die sogenannte „Gebetshaltung“. Dabei streckt er die Vorderbeine nach vorne aus, drückt den Oberkörper nach unten und lässt die Hinterbeine gestreckt. Es sieht aus wie ein normales Strecken, ist aber ein Zeichen für Unwohlsein.
- Erbrechen
- Durchfall
- Keine Fresslust
- Schwäche
- Fieber
- Dehydration
- Vermehrtes Hecheln oder Atmen
- Störungen des Herzrhythmus
- Gelbfärbung der Schleimhäute
Wenn Du eines oder mehrere dieser Symptome bei Deinem Hund bemerkst, zögere nicht, sofort einen Tierarzt aufzusuchen. Schnelles Handeln kann entscheidend sein.
Diagnose durch den Tierarzt
Um eine Bauchspeicheldrüsenerkrankung eindeutig festzustellen, sind spezielle Untersuchungen nötig, darunter Bluttests, Ultraschall oder Röntgen. In Paulis Fall hat die Erfahrung des Tierarztes dazu beigetragen, die richtige Diagnose schnell zu stellen.
Wie wird die Bauchspeicheldrüsenentzündung behandelt?
Die Behandlung richtet sich nach der spezifischen Erkrankung:
- Pankreatitis: Bei akuten Fällen ist eine intensive Betreuung nötig. Das beinhaltet Flüssigkeitstherapie, Schmerzmittel und eine langsame Wiederaufnahme der Fütterung mit fettarmen, leicht verdaulichen Nahrungsmitteln.
- EPI: Hier werden Verdauungsenzyme als Pulver oder Granulat zum Futter gegeben. Eine fettarme, nährstoffreiche Ernährung ist essenziell.
- Diabetes: Diese Erkrankung erfordert Insulininjektionen und eine strikt kontrollierte Ernährung.
Wie sieht die Prognose aus?
Die Heilungschancen hängen von der Art und dem Schweregrad der Erkrankung ab:
- Milde Formen der Pankreatitis haben gute Chancen auf vollständige Genesung. Chronische Verläufe erfordern hingegen eine lebenslange Anpassung der Ernährung.
- EPI kann gut behandelt werden, wenn frühzeitig Enzyme zugesetzt und die Ernährung angepasst wird. Schwere Fälle können jedoch dauerhafte Unterstützung erfordern.
- Diabetes mellitus lässt sich meist durch eine Kombination aus Insulin und Diät kontrollieren.
Was kannst du bei einer Bauchspeicheldrüsenerkrankung machen?
Damit Pauli und andere Fellnasen gesund bleiben, hier ein paar Tipps:
- Setze auf fettarmes, hochwertiges Hundefutter.
- Vermeide übermäßiges Füttern und „Snacken“ vom Tisch.
- Kontrolliere das Gewicht Deines Hundes.
- Beobachte Veränderungen im Verhalten oder Gesundheitszustand Deines Hundes genau und wende Dich frühzeitig an Deinen Tierarzt.
Pauli zeigt, dass selbst ältere Hunde mit der richtigen Pflege und Aufmerksamkeit noch viele glückliche Jahre vor sich haben können. Hast Du ähnliche Erfahrungen gemacht oder möchtest Tipps und Ratschläge teilen? Lasst uns gerne einen Kommentar da!