Sprünge sind im Hundesport Agility ein zentrales Element, stellen jedoch eine erhebliche Belastung für die Gelenke deines Hundes dar. Mit einem gut strukturierten Sprungtraining kannst du nicht nur die Geschwindigkeit deines Hundes im Wettkampf optimieren, sondern vor allem seine Gelenke schonen und so dafür sorgen, dass er lange gesund und aktiv bleibt.
Warum Sprungtechnik-Training so wichtig ist
Bevor du mit deinem Hund ins eigentliche Parcours-Training startest, ist es sinnvoll, ein gezieltes Sprungtechnik-Training durchzuführen. Dieses Training hilft nicht nur dabei, die Geschwindigkeit und Effizienz deines Hundes zu verbessern, sondern schützt auch seine Gelenke vor übermäßiger Belastung. Wichtig ist dabei, dass dein Hund ausgewachsen ist, bevor er mit dem Sprungtraining beginnt. Je nach Rasse und Größe solltest du also mindestens bis zum 12. bis 18. Lebensmonat warten.
Die Schritte des Sprungtechnik-Trainings
Für ein effektives Sprungtechnik-Training benötigst du einige Hilfsmittel, darunter einen Clicker, Leckerlis und eine stufenlos verstellbare Hürde. Im Folgenden erkläre ich dir die wesentlichen Schritte:
Schritt 1: Die ersten Sprünge
Zuerst sollte dein Hund lernen, in beide Richtungen über die Hürde zu springen, ohne die Stange zu reißen. Das erreichst du durch positive Verstärkung:
- Hocke dich neben die Hürde und stelle die Stange auf eine niedrige Höhe (ca. 5-10 cm).
- Setze deinen Hund direkt vor der Hürde ab.
- Locke deinen Hund über die Hürde und belohne ihn sofort mit einem Leckerli am Boden, wenn er die Stange nicht berührt.
- Wiederhole den Vorgang aus der Gegenrichtung, sodass dein Hund in beide Richtungen springt.
Schritt 2: Der saubere Absprung
Nun soll dein Hund einen sauberen Absprung auf den Hinterbeinen erlernen. So gehst du vor:
- Bleibe in der gleichen Position in der Nähe der Hürde.
- Erhöhe nach jeweils zwei Sprüngen die Höhe der Hürde und bestätige deinen Hund wie in Schritt 1.
- Steigere langsam die Höhe, bis die gewünschte Sprunghöhe erreicht ist.
Achte dabei besonders auf den Absprung: Die Bewegungen sollten rund und fließend sein. Nimm dir Zeit, um einen sauberen Absprung zu fördern, bevor du die Höhe weiter steigerst.
Schritt 3: Die Körperhaltung
Dein Hund soll lernen, unabhängig von deiner Körperhaltung zu springen:
- Stelle dich nun aufrecht hin, statt dich neben die Hürde zu hocken.
- Wirf das Leckerli direkt hinter die Hürde, anstatt es selbst zu überreichen.
So lernt dein Hund, den Sprung unabhängig von deiner Position oder Haltung auszuführen.
Schritt 4: Vorwärts bitte
Jetzt geht es darum, dass dein Hund nach der Landung direkt in eine Vorwärtsbewegung geht oder sich in eine andere Richtung dreht:
- Stehe aufrecht und wirf das Leckerli nach dem Sprung in unterschiedliche Richtungen, sodass sich dein Hund von der Hürde weg bewegen muss.
- Dadurch lernt dein Hund, seinen Absprungpunkt zu variieren und aus verschiedenen Winkeln und Entfernungen zu springen.
Schritt 5: Der selbstständige Absprung
Im letzten Schritt lernt dein Hund, seinen Absprung selbstständig zu gestalten, ohne sich an deiner Position zu orientieren:
- Ändere deine Position an der Hürde, sodass du mal davor, mal dahinter oder seitlich stehst.
- Dein Hund soll lernen, die Sprünge ohne direkte Führung von dir zu meistern.
Der Praxis-Check: Eine Übung zur Festigung
Um das Training abzurunden, kannst du eine Gerade aus fünf Sprüngen aufbauen, sodass zwischen den Sprüngen Galoppsprünge möglich sind. Lege die Stangen auf verschiedene Höhen und auch schräg, damit dein Hund genau hinsehen und seine Sprünge gut einschätzen muss. Achte darauf, die Stangen nicht zu niedrig einzustellen, um zu vermeiden, dass dein Hund darüber läuft statt springt.
Ergänze die Übung durch Doppelsprünge mit unterschiedlichen Höhen, sodass dein Hund lernt, die verschiedenen Höhen selbstständig einzuschätzen. Ein Weitsprung kann ebenfalls eingebaut werden, indem du ihn zunächst eng aufbaust und die Distanz nach und nach erweiterst.
Mit einem gezielten Sprungtechnik-Training sorgst du dafür, dass dein Hund seine Sprünge sicher und gelenkschonend ausführt. Das hilft ihm nicht nur im Wettkampf, sondern auch dabei, lange gesund und aktiv zu bleiben. Achte stets auf ein positives Trainingserlebnis für deinen Hund – so macht das Training euch beiden Spaß und bringt den gewünschten Erfolg!