Hundetraining für kommende Regentage
Hey! Aufwachen Hund! Nur, weil es draußen regnet, müssen wir nicht mit dem Hundetraining aufhören. Es ist langsam die Jahreszeit gekommen, an der das Hundetraining wieder nach drinnen verlagert wird. Besonders im Oktober spürt man, dass es schnell regnet und es früher dunkel wird. Doch das Hundetraining braucht darunter nicht zu leiden. Verlagere es doch einfach nach drinnen und beginne dort die ersten Übungen mit deinem Hund. Vielleicht ist es sogar besser, da ihr Zwei ohne Ablenkung sehr gut üben könnt.
In diesem Artikel zeige ich dir, wie du deinem Hund das Apportieren eines Spielzeugs, wie beispielsweise Stofftier oder Quietschtier beibringen kannst. Das Ziel dieser Übung ist es, dass dein Hund später einmal aus dem Haufen an Spielzeug ein spezielles Spielzeug finden und zu dir bringen soll.
Gib dem Spielzeug einen Namen
Idealerweise solltest du mit einem Stofftier beginnen, da diese für den Hund leichter zu packen sind. Direkt zu Beginn solltest du dem Spielzeug einen speziellen Namen geben. In unserem Fall, habe ich ein Spielzeugschwein, welches wir dann auch den Namen „Schwein“ gegeben haben. Nicht besonders kreativ, aber jeder Teilnehmer weiß direkt, um welches Spielzeug es sich handelt. Beim Hundetraining solltest du dann auch „Bring das Schwein!“ sagen.
Im nächsten Schritt musst du das Spielzeug dann verstecken. Dadurch wird es für deinen Hund nicht nur etwas schwieriger, sondern auch interessanter. Die schwierigere Aufgabe fördert deinen Hund und er will das Spielzeug unbedingt finden. Dadurch bleibt diese Übung für deinen Hund interessant und sorgt dadurch für eine konsequente Konzentration und Aufmerksamkeit.
Wichtig ist dabei allerdings, dass kein anderes Spielzeug in der Nähe ist, damit er nicht Gefahr läuft, das falsche Spielzeug aufzunehmen.
Nächste Stufe
Hat dein Hund das erste Spielzeug gefunden und zuverlässig zu dir gebracht? Dann können wir noch eine Schippe drauf legen. Lege nun einen anderen Gegenstand irgendwo im Raum hin und achte besonders darauf, dass es kein Hundespielzeug ist. Dein Hund soll nun erneut das Spielzeug bringen anstatt den neuen Gegenstand, der vielleicht nun interessant ist, weil er neu platziert wurde. Dein Hund lernt dadurch, dass er das Spielzeug bringen soll und seine eigenen Interessen dem des Menschen unterordnen muss. Dies passiert zwar vollkommen nebensächlich, aber es passiert. Zur Belohnung des Apportierens kannst du deinem Hund natürlich auch ein Leckerchen geben, damit er schneller versteht, dass es eine richtige Aktion von ihm war.
Ein zweites Spielzeug kommt ins Spiel
Bringt dein Hund immer zuverlässig und sicher das erste Spielzeug, ist es an der Zeit, dass wir ein zweites Spielzeug integrieren. Du solltest du genauso verfahren wie beim ersten Hundespielzeug. Namen definieren, auslegen und bringen lassen. Dadurch wird dem Hund klar, dass Spielzeug Nummer 2 ebenfalls einen eigenen Namen besitzt. Er muss unterscheiden können, wie beide Spielzeug heißen, damit er auch klar weiß, welches Spielzeug er bringen soll.
Hat dein Hund es verstanden, kommen wir nun zum großen Finale. Lege nun beide Spielzeuge nebeneinander und lasse eines der beiden Spielzeuge bringen. Zu beginn sollten beide Hundespielzeuge weiter entfernt voneinander platziert werden, da es dies für den Hund leichter macht. Er wird sich auf ein Spielzeug fokussieren und in diese Richtung stürmen. Beide Spielzeuge nebeneinander könnte den Hund nur verwirren.
Funktioniert diese Übung, kann man die Spielzeuge nach und nach immer näher zusammenlegen. Ist diese Übung vom Hundetraining für deinen Hund zu einfach? Dann erhöhe doch die Zahl der Spielzeuge. Du entscheidest, wie gut ihr Beide diese Übung gemeistert habt.
Was tun, wenn der Hund das falsche Stofftier bringt?
Natürlich kann es passieren, dass dein Hund das falsche Stofftier bringen will. Das könnte daran liegen, dass dein Hund diese Übung noch nicht ganz verstanden hat. Dies ist allerdings kein Problem, denn du brauchst einfach nur wieder einen Schritt zurück zu gehen, die Übung an dieser Stelle wiederholen und dann erst den nächsten Schritt angehen. Auf keinen Fall solltest du sauer werden, weil dein Hund es nicht verstanden hat. Hund denken anders als Menschen. Daher solltest du nicht die gleichen Anforderungen stellen, wie bei einem Menschen.
Es hilft, wenn die beiden Spielzeuge sich deutlich voneinander unterscheiden. Nehme zum Beispiel ein großes dunkles Spielzeug und dazu ein kleines helles Spielzeug. Auch die akkustischen Namen sollten sich unterscheiden. In unserem Fall hatten wir das bereits erwähnte „Schwein“ und einen lila Elefanten, den wir einfach „Lilo“ genannt haben. Beide Namen klingen unterschiedlich und beide Spielzeuge sehen auch vollkommen unterschiedlich aus, was es deinem Hund ebenfalls leichter machen wird.
Mein Hund hat keine Lust mehr! Was mache ich nun?
Hat dein Hund gar keine Lust auf diese Übung oder hat er die Lust darauf erst nach einiger Zeit verloren? Das ist wichtig zu wissen, da man so als Übungsleiter reagieren muss. Sollte dein Hund keine Lust auf diese Trainingsübung haben, kann es vielleicht sein, dass es zu viele Ablenkungen in der Wohnung gibt. Zu viele Ablenkungsreize verhindern einen Lernerfolg und lassen deinen Hund keine ausreichende Konzentration zu.
Bringt dein Hund dir das gewünschte Spielzeug, solltest du die Motivation hoch halten und ihn dafür ausgiebig belohnen. Abhängig von deinem Hund kann es ein Leckerchen sein (eines was er selten bekommt und besonders gerne mag) oder einfach nur ein freudiges Durchknuddeln bzw. Streicheln. Dadurch steigt die Motivation, dass gewünschte Spielzeug unbedingt bringen zu wollen, da die Belohnung für den Hund ganz besonders ist.
Vielleicht findet dein Hund das Spielzeug auch einfach unpassend. Kann er es gut greifen? Kitzeln vielleicht bei einem Stofftier die Haare im Gaumen, was dein Hund nicht mag? Achte mal darauf, wie gut die Übung für deinen Hund funktioniert und auch, wie gut er das Spielzeug greifen kann. Vielleicht liegt es auch hier dran. Für diese Übung empfiehlt sich besonders der Einsatz eines Futter-Dummys*.
Wann sollte man mit dem Training aufhören?
Beenden solltest du die Übung immer dann, wenn es am Schönsten ist. Warum? Weil dein Hund dadurch ein positives Erlebnis im Köpfchen behält und er sich gerne an diese Übung erinnert. Dadurch ist er bereit, am nächsten Tag erneut mit der Übung zu beginnen. Nur so könnt ihr schnell einen Lernerfolg verzeichnen.